ANDI KLUG, INDUSTRIAL DESIGN

RENDERDIENST

Das Online-Portal RENDERDIENST generiert innerhalb von 24 Stunden fotorealistische Renderings. Für die Gestaltung der Website und zur Verwendung in Printmedien wurden ausgewählte Produkte in CAD aufgebaut und gerendert. Die Renderings sollen auf den Betrachter einen möglichst realistischen

Eindruck machen. Dies wurde durch die Erstellung gewünschter Materialien und Anpassung der Umgebungsbeleuchtung sowie durch die Verwendung von Schärfentiefe und Decals erreicht.

TRAININGSGERÄTE

Für das Redesign von bereits auf dem Markt etablierten Trainingsgeräten sollten unterschiedliche Verkleidungsvarianten gestaltet werden. Das Ziel durch das neue Erscheinungsbild war eine Neupositionierung auf dem Markt. Erreicht werden sollte dies durch eine Gestaltungslinie, die freundlich und

ansprechend auf den Benutzer wirkt. Bisher dominierte eine sehr technische Formsprache, die nicht gerade dazu einlädt sich dieser „Maschine“ anzuvertrauen. Analog dazu wurden Varianten einer neuen CI entwickelt.

XCITE DOUBLE X

Für die Neuentwicklung der Doppelbrückengabel XCITE DOUBLE X von german:A. wurden die Brücken der Gabel konstruiert und gestaltet. Da das Gewicht einer Federgabel ein entscheidender Faktor ist, war es wichtig das Frästeil auf 100 g zu optimieren. Hierfür wurden materialspezifische Masse- und Kräfteberechnungen in CAD durchgeführt und die Konstruktion in verschiedenen Schritten iterativ optimiert. Dabei wurden die Bereiche ermittelt, die für die Stabilität irrelevant sind. Dies spiegelt sich in der Gestaltung wider.

Formal handelt es sich um ein umlaufendes Profil, in das sich auf der Oberseite eine Fläche spannt und die Bühne für das Firmenlogo darstellt. Das Konzept der Stummellenker und die damit verbundene direkte Montage an den Standrohren ist für diesen Gabeltyp neu. Das Einstellen der Winkel erfolgt durch eine Skala auf der oberen Brücke. Der optimale Abstand von Sattel zu Lenker erfolgt durch verschiedene Ausführungen.

IMAGEFILM GERMAN:A.

Anhand der bereits vorhandenen CAD-Daten der Produktpalette von GERMAN:A. wurden 3D-Animationen erstellt. Auf dieser Basis entstand ein Imagefilm für die

Fahrradmesse EUROBIKE im Jahr 2009, in dem die Federgabeln XCITE, KILO und vor allem die neue Designstudie des E-RIDERS präsentiert wurden.

GERMAN:A. PRODUCTS

Zur Entwicklung und Gestaltung einer zeitgemäßen CI wurde die bestehende Produktpalette von GERMAN:A. anhand der bereits vorhandenen CAD-Daten fotorealistisch gerendert. Dabei kam es hauptsächlich auf die präzise Darstellung der einzelnen Materialoberflächen, Farbwerte und Strukturen an.

Die Schärfentiefe und die Verwendung der neugestalteten Decals in den Renderings runden den Eindruck fotorealistischer Renderings ab. Diese Renderings werden auf der Website und in den Printmedien von GERMAN:A. verwendet.

E-RIDER

Die Fahrradzeitschrift BIKE hat anlässlich ihres 20jährigen Jubiläums Konzepte zum Thema „Fahrrad der Zukunft“ gesucht. Durch innovative Ansätze und Technologien sollte den Lesern ein Ausblick ermöglicht werden, wohin die Entwicklung in den nächsten Jahren gehen könnte. Für GERMAN:A. entstand hierfür das Konzept des E-RIDERS. Der E-RIDER ist ein Pedelec, bei dem der eingebaute Motor im Unterrohr die Tretbewegungen des Fahrers mit bis zu 500 Watt unterstützt. Dabei erfolgt die Kraftübertragung zum Hinterrad durch Ölfluss über ein hydraulisches Getriebe. Die Vorteile hierbei sind eine stufenlose Übersetzung, nahezue Wartungsfreiheit und der Wegfall der Hinterradbremse, da über den Antrieb gebremst wird. Über den Antrieb hinaus besitzt der E-RIDER

ein voll adaptives Fahrwerk, welches den Untergrund permanent analysiert und die Fahrwerksabstimmung individuell auf die nächsten Fahrbahngegebenheiten anpasst. Für diese Anpassung wird die Fahrbahnbeschaffenheit in definierter Entfernung, abhängig von der Geschwindigkeit, durch eine Kamera gescannt. Die Auswertung dieser Informationen, zusammen mit der Fahrergewichtsverteilung, erfolgt in Echtzeit. Die Speisung des Akkus erfolgt über die Photovoltaik-Beschichtung des Carbonrahmens, sowie durch Rekuperation der Bremsenergie. Über das HMI am Cockpit kann der Fahrer seinen E-RIDER abstimmen und Informationen zur Fahrt abrufen. Die Konzeptstudie E-RIDER wurde in der BIKE 08/2009 veröffentlicht.

CYOOO

Der Entwurf CYOOO basiert auf dem Konzept von Fahrradausleih-Systemen, die in den letzten Jahren als neue Fortbewegungsart im urbanen Raum entstanden sind. Er ermöglicht, im Gegensatz zu bekannten Systemen, auch Tür-zu-Tür-Verbindungen sowie eine Unabhängigkeit von den Ausleih-Stationen. Durch diese individuelle Anpassung auf die Bedürfnisse der Nutzer, bietet CYOOO größtmögliche Freiheit im Nutzungsverhalten. Zur optimalen Ausnutzung der innerstädtischen Platzverhältnisse gibt es zwei unterschiedlich große Fahrrad-Stationen. Bei den Größeren wird das Klapprad nur teilweise, bei den Kleineren wird es komplett zusammengeklappt. Die Möglichkeit des Zusammenklappens bietet dem Nutzer außerdem eine große Flexibilität im Verbund mit anderen Verkehrsmitteln (Auto, ÖPNV etc.). Das Fahrradkonzept CYOOO ist ein klappbares 20" Pedelec. Unter dem Neologismus Pedelec versteht man eine Tretunterstützung des Fahrers durch einen Elektromotor. Bei dem Konzept CYOOO unterstützt dieser bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h, da laut

gesetzlichen Vorgaben bei höherer Geschwindigkeit eine Führerschein- und Versicherungspflicht besteht. Bei der Entwicklung des Rahmens stand neben dem benutzerfreundlichen Klappmechanismus die Integration der Pedelec-Komponenten (Motor, Akku etc.) im Vordergrund. Wird nach Lösen der Arretierung das Steuerrohr nach unten geklappt, klappt sich das Vorderrad automatisch mit ein. Beide Anforderungen führten zu einer Neuentwicklung des Rahmens in Form einer Sandwich-Konstruktion. Die Außenhaut besteht aus einer 1,5 mm dicken Aluplatte, deren Geometrie, die auf dem klassischen Diamantrahmen basiert, ausgelasert und anschließend um 78 Grad gebogen wird. Die Innenkonstruktion besteht aus festem Kunststoff (PET, ABS) und wird mit der Außenhaut verklebt. Dadurch entsteht ein Rahmen, in den sich die erforderlichen Pedelec-Komponenten integrieren lassen und der in diesem Verbund die auftretenden Zug-, Druck- sowie Torsionsspannungen aufnehmen kann. CYOOO wurde mit dem „iF concept design award 2010“ ausgezeichnet.

ANIMATION BIOFLUX

BIOFLUX

Der BIOFLUX ist ein Individualfahrzeug für zwei Personen plus Gepäck für Stadt- und Regionalfahrten. Er wurde unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten entwickelt. Das Konzept kombiniert Vorteile verschiedener Fahrzeugkategorien, wie z. B. den Fahrspaß und das Freiheitsgefühl eines Motorrads, die Sitzposition und den geringen Luftwiderstand eines Segelfliegers sowie die Sicherheit und den Witterungsschutz eines Autos. Das Chassis besteht aus einem Gitterrohrrahmen aus PHS-Stahl, die Verkleidung aus recyceltem PET. Im eigentlichen Sinn gibt es keine Tür, dadurch erhöht sich zum einen die Stabilität und zum anderen verringert sich das Gewicht des Chassis. Zwei Kunststoffscheiben aus PC, die in Führungsschienen laufen, übernehmen die Funktionen des Dachs, der Fenster und des Einstiegs. Dadurch kann der BIOFLUX auch als Cabrio gefahren werden. Als Antrieb dient ein Luftdruckmotor in Kombination mit Elektromotoren in den Radnaben. Sie kommen bei geringeren Geschwindigkeiten zum Einsatz und dienen zusätzlich zur Energierückgewinnung. Bei einem Gewicht von ca. 300 kg und einem

Tankvolumen von ca. 100 l beträgt die Reichweite ca. 150 km. Der BIOFLUX verfügt neben der Knautschzone über einen zusätzlichen äußeren Aufprallschutz, dabei handelt es sich im Prinzip um einen Airbag für das Fahrzeug. Ab einer bestimmten Geschwindigkeit misst ein Sensor den Abstand zu Objekten, die sich vor dem Fahrzeug befinden und einen potentiellen Aufprall verursachen könnten. Bei zu geringem Abstand und Unterschreitung des Bremswegs löst der Airbag aus. Dadurch wird ein antizipierendes Verhalten des Schutzsystems erreicht. Das Ladevolumen beträgt 190 l, ausreichend für den durchschnittlichen Einkauf. Außerdem besteht die Möglichkeit das Volumen auf 290 l zu erweitern. Dank der schmalen Breite von 110 cm und einer Länge von 300 cm wird die Parkplatzsuche erleichtert und während des Parkens weniger Platz benötigt. Damit ist er ideal für P+R geeignet. Im Cockpit gibt es darüber hinaus die Möglichkeit der Fahrplanauskunft sowie des Ticketkaufs. Das Konzept BIOFLUX ist anlässlich der Ausstellung zur Gründung und Neueröffnung des FORUM PRODUKTDESIGN in Solingen entstanden.

ANIMATION IKONE

IKONE

IKONE entstand in Zusammenarbeit mit der Firma KONE, deren Produktangebot Fahrtreppen und Aufzüge umfasst. Diesen bereits gesättigten Markt teilen sich vier Global Player, deren Produktangebote sich nicht wesentlich voneinander unterscheiden. Daher wurde von KONE nach einem neuen Konzept gesucht, das ihre Produktpalette erweitert und ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt erzeugt. Das Produkt Fahrtreppe wurde vor etwa 100 Jahren erfunden und wird seitdem fast unverändert gebaut. Es ist damals wie heute ein typisches von Ingenieuren konstruiertes Bauteil, bei dem der Aspekt der Gestaltung keine Rolle spielt. Mit dem Ziel, die Fahrtreppe individuell auf die Bedürfnisse architektonischer Entwürfe anpassbar zu machen, wurde das Konzept IKONE entwickelt. Das auffälligste Merkmal ist die geringere Bauhöhe des Stufenkastens von nur ca. 40 cm, der Standard lag bisher bei ungefähr der dreifachen Höhe. Dies wurde durch eine klappbare Stufenmechanik erreicht. Und der dafür notwendige Automatismus wurde durch eine Zwangsführung

in seitlichen Schienen realisiert. Dadurch werden die Stufen während ihrer Umleitung eingeklappt und verbrauchen nur einen Bruchteil des Platzes. Der Rahmen besteht aus umlaufenden T-Profil-Trägern und wird mit Hilfe von Adaptern in die einzelnen Etagen des Gebäudes eingelassen. Dies führt auch zu neu definierten Auflagerpunkten, welche notwendig sind um die geringere Belastbarkeit des höhenreduzierten Rahmens zu kompensieren. Die Verkleidung des Rahmens kann nun in Form und Material frei gestaltet werden und nimmt bezüglich der Balustrade eine untergeordnete Rolle ein. Für den Handlauf wird eine wartungsfreie, selbstschmierende PET-Kette verwendet, die die auftretenden Zugkräfte aufnimmt. Dadurch kann nun auch der Griffbereich in Form und Material individuell gestaltet werden, da dieser nun keiner Kräftebelastung mehr unterliegt. Die Trittflächen sind außerdem modular aufgebaut, so dass der Rippenbereich bei Verschleiß ausgewechselt werden kann.

BOARD

Die Begründung eines Klappstuhls liegt darin, ihn bei Nichtgebrauch platzsparend beiseite stellen zu können. Wichtig ist dabei der Platz, der im zusammengeklappten Zustand „verbraucht“ wird. Bei dem Klappstuhl BOARD wurde dieser Platz auf ein Minimum reduziert, indem er aus einer nur 10 mm dünnen formverleimten Sperrholzplatte besteht. Das Entscheidende, was die Holzplatte zu einem Sitzmöbel macht, ist ihre Kontur. Durch Herausklappen des

Innenteils wird sichtbar, dass erst durch die Formgebung das Möbel entsteht. Die ausgeklappte Sitzfläche wird durch einen Gurt abgehängt, wodurch der Stuhl seine Stabilität erhält. Im zusammengeklappten Zustand fungiert er als Trageriemen oder kann als Aufhängung verwendet werden. Der Kontrast zwischen dem hellen, glatten Birkenholz und dem dunklen, rauhen Nylongurt unterstreicht die unterschiedlichen Materialien und ihr Zusammenspiel.